Dein Hund ist scheinschwanger: Was du wissen und tun kannst

Wie du deine scheinschwangere Hündin unterstützen kannst: Von Symptomen bis Behandlungstipps. Erfahre alles Wichtige und hilf deinem Hund!

Von Markus Ritter

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Scheinschwangere Hündin bemuttert Spielzeug und baut Nest, typisches Verhalten bei Scheinschwangerschaft

Das Wichtigste in Kürze

  • Scheinschwangerschaft: 4-10 Wochen nach der Läufigkeit.
  • Symptome: Geschwollenes Gesäuge, Nestbau, Verhaltensänderungen.
  • Behandlung: Ablenkung, Bewegung, Halskrause, kühle Kompressen.
  • Dauer: 2-8 Wochen.
  • Vorbeugung: Kastration.


Hast du bemerkt, dass dein Hund nach der Läufigkeit plötzlich so tut, als ob er Welpen erwartet? Keine Sorge, das ist nicht ungewöhnlich. Wenn dein Hund scheinschwanger ist, spielen die Hormone verrückt und sorgen für allerlei seltsames Verhalten. Hier bekommst du die wichtigsten Infos und Tipps, wie du deiner Hündin in dieser Zeit helfen kannst.

Was passiert bei einer Scheinschwangerschaft?

Etwa vier bis zehn Wochen nach der Läufigkeit kann es losgehen. Deine Hündin durchläuft hormonelle Veränderungen. Das Hormon Progesteron steigt und fällt dann wieder, woraufhin Prolaktin ansteigt, das die Milchproduktion anregt. Das ist ein Überbleibsel aus der Zeit, als Wölfinnen im Rudel die Welpen der Leitwölfin stillen konnten.

Infobox: Hormonelle Veränderungen

HormonWirkung
ProgesteronBereitet den Körper auf eine Schwangerschaft vor
ProlaktinFördert die Milchproduktion

Symptome erkennen

Die Symptome einer Scheinschwangerschaft können sehr unterschiedlich sein:

  • Nestbauverhalten: Deine Hündin könnte anfangen, ein Nest zu bauen und Spielzeuge oder andere Gegenstände wie ihre Welpen zu behandeln.
  • Geschwollenes Gesäuge: Die Milchdrüsen schwellen an und es kann sogar Milch austreten.
  • Verhaltensänderungen: Deine Hündin könnte anhänglicher oder gereizter sein, manchmal auch depressiv oder aggressiv.
  • Appetitveränderungen: Einige Hündinnen fressen mehr, andere weniger.
  • Gewichtszunahme: Manchmal nehmen sie durch Flüssigkeitsansammlungen zu.

Ein Zitat eines Hundebesitzers verdeutlicht das gut: „Die Scheinschwangerschaft meiner Hündin Maya war schon ein bisschen verrückt: Sie bemutterte ihr Kuscheltier regelrecht und hat nur selten davon abgelassen.“ – Caro vom Hunter Team.

Was kannst du tun?

Zum Glück gibt es einige Maßnahmen, die helfen können:

  1. Ablenkung und Bewegung: Lange Spaziergänge und neue Spiele sind eine gute Idee. Das lenkt deine Hündin ab und hilft, das Nestbauverhalten zu reduzieren.
  2. Halskrause verwenden: Leckt deine Hündin ständig an ihrem Gesäuge? Eine Halskrause kann helfen, das zu unterbinden und die Milchproduktion zu verringern.
  3. Kühle Kompressen: Bei geschwollenem und schmerzhaftem Gesäuge sind kühle Kompressen oft sehr hilfreich.
  4. „Welpen“ entfernen: Entferne vorsichtig die bemutterten Gegenstände wie Spielzeuge. Beobachte dabei das Verhalten deiner Hündin genau, um sicherzustellen, dass sie nicht noch gestresster wird.
  5. Homöopathische Mittel und Präparate: Manche Hundebesitzer schwören auf homöopathische Mittel wie Globuli. Besprich das am besten mit deinem Tierarzt.

Wann solltest du zum Tierarzt?

Wenn die Symptome besonders stark sind oder deine Hündin sehr unter der Scheinschwangerschaft leidet, ist ein Besuch beim Tierarzt ratsam. In schweren Fällen können Medikamente wie Prolaktinhemmer helfen. Bei wiederkehrenden und starken Scheinschwangerschaften kann eine Kastration eine dauerhafte Lösung sein. Das sollte jedoch gut überlegt und mit dem Tierarzt besprochen werden.

Wann zum Tierarzt?

  • Starke Symptome oder Schmerzen
  • Häufige Scheinschwangerschaften
  • Unsicherheit über eine mögliche echte Schwangerschaft

Vorbeugung

Die einzige zuverlässige Methode, eine Scheinschwangerschaft zu verhindern, ist die Kastration. Durch die Entfernung der Eierstöcke werden die hormonellen Schwankungen, die zu einer Scheinschwangerschaft führen, eliminiert. Eine Kastration hat jedoch auch andere gesundheitliche Vorteile und sollte mit dem Tierarzt ausführlich besprochen werden.

Fazit

Eine Scheinschwangerschaft kann sowohl für dich als auch für deine Hündin eine herausfordernde Zeit sein. Mit dem richtigen Wissen und den passenden Maßnahmen kannst du deiner Hündin jedoch gut durch diese Phase helfen. Achte darauf, sie abzulenken und ihr Komfort zu bieten. Wenn die Symptome stark sind oder du unsicher bist, zögere nicht, den Tierarzt um Rat zu fragen. Mit etwas Geduld und Fürsorge wird deine Hündin diese Zeit gut überstehen.

Ich hoffe, dieser Artikel hilft dir, besser mit einer Scheinschwangerschaft bei deinem Hund umzugehen. Deine Hündin wird es dir danken!